All sorts of jazz, free jazz and improv. Never for money, always for love.
Wie der 1968 in Nürnberg geborene Drummer Griener ist auch der 4 Jahre jüngere Düsseldorfer Klarinettist & Altosaxophonist Thieke Mitte der 90er dem Sog Berlins gefolgt. Mit Projekten wie Nickendes Perlgras, The International Nothing, The Magic I.D., Unununium, Hotelgäste, Demontage oder Schwimmer und Neigungen zu abstrakten Minimalismen, diskreten Dynamiken und geistesgegenwärtigem NowJazz gehört er zum internationalen Improrhizom.
Herr Griener, der sich seit seiner Neuen Deutschen Jazzpreisauszeichnung 2006 offiziell ‚kreativster Solist' schimpfen darf, engagiert sich im Ulrich Gumpert Quartett oder mit dem Ex-Würzburger Martin Klingeberg in Babybonk und mit Thieke fand er Anschluss an die Lissabonner Creative Sources-Familie. Dem Zürcher -> Signal Quintet-Bassisten Christian Weber begegnen wir hiermit nun zum dritten Mal.
Beim Downloadrelease von TGW zeigen der bowlerbehütete Nürnberger
und seine Mitstreiter sich als Edward G. Robinson-Fans. Auf den kieksig-quirligen
Auftakt ‚A Dispatch from Reuter's' folgt das dunkel-verhuschte ‚East
is West' mit Haltetönen, die ins Diskante kippen, Cymbalsustain und
brummigen Bogenstrichen.
Danach beginnt ‚A Bullet for Joey' mit Schlagzeugbreitseiten, Bassgesäge
und vehementem Altogestöcher à la Evan Parker, das sich mit
Windmühlschlägen Grieners auf einen Dumdumpuls eingroovt.
,Two Weeks in Another Town' ist ein neurotischer Blues, mit nervösen
Pizzikati und quäkiger Borderlineklarinette, gefolgt von ‚Unholy
Partners' mit heimlichtuerischer Klarinette und tröpfeliger Begleitung,
die aber mit Besenwischern und hellem Schimmern ganz feinfühlig wird.
‚Two Seconds' mischt Brummbass mit perkussivem Muschelgeklapper, bis,
von Thieke angestachelt, die Rhythmik schwerfällig Tritt fasst, sich
gleich aber in einen einsilbigen Bass-Drums-Dialog verstrickt, in den das
Alto sich spuckig und krächzend einmischt.
Bleibt noch ‚Key Largo' in seiner angerauten Innigkeit als 7. Beleg,
dass die Klarinette des Düsseldorfers das Spektrum von Ben Goldberg
- François Houle - Michael Moore - Claudio Puntin - Perry Robinson
mit einem markanten T wie Thieke erweitert.
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